Erfolg in Stein gemeisselt

Der Bauherr der Villa Patumbah, Carl Fürchtegott Grob (1830 - 1894), machte sein Vermögen mit Tabakplantagen in Südostasien. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz erwarb er in Riesbach ein 13'500 Quadratmeter grosses Grundstück und engagierte die bekannten Villenarchitekten Alfred Chiodera (1850 - 1916) und Theophil Tschudy (1847 - 1911).

Carl Fürchtegott Grob-Zundel, der Bauherr der Villa Patumbah und des dazugehörigen Parks, stammte aus einer Zürcher Bäckerfamilie. Seinen immensen Reichtum, der ihm die Errichtung der zur damaligen Zeit exklusivsten Wohnanlage Zürichs ermöglichte, erwarb Grob-Zundel mit seiner Beteiligung an Tabakplantagen in Delhi/Sumatra, die er mit süddeutschen und holländischen Kompagnons betrieb. 1881, nach seiner Rückkehr in die Schweiz, ehelichte er Anna Dorothea Zundel (1847 - 1930).

Noch im selben Jahr kam die erste Tochter, Margaretha (1881 - 1924), zur Welt. 1883 wurde ein ereignisreiches Jahr: Gleich nach Neujahr wurde die zweite Tochter Anna Carolina (1883 - 1966) geboren, und Grob-Zundel erwarb von seinem Bruder Johann Heinrich Grob dessen 13'000 Quadratmeter grosses Grundstück zwischen Zolliker- und Mühlebachstrasse mit freiem Blick auf Stadt, See und Berge. Er betraute Zürichs renommierteste Villenbauer, die Architekten Alfred Chiodera und Theophil Tschudy, mit der Aufgabe, für ihn und seine Familie eine Villa mit Nebengebäude zu errichten.

(Foto mit freundlicher Genehmigung von Gareth Zundel.)

Inwieweit der Tsunami von 1884 an der Küste von Sumatra, der mit seiner 36 m hohen Springflut zehntausende von Menschen in den Tod riss und riesige Ländereien verwüstete, direkten Einfluss auf die Baupläne Grob-Zundels ausübte, bleibt ungeklärt.

Tatsache aber ist, dass die Pläne während der Bauphase geändert und anstelle des vorgesehenen Renaissance-Umgangs im Zentrum der Villa eine Art Tempelanlage nach ostasiatischen Vorbildern eingebaut wurde. Auch der exotische Name der Villa «Patumbah», nicht verifizierten Quellen nach ein malaiisches Wort mit der Bedeutung «ersehntes Land», erscheint auf den Baueingabeplänen noch nicht. Vielleicht ist es eine Referenz an das zerstörte Paradies Grob-Zundels.