Ganz dem Historismus verpflichtet, errichteten die Architekten Chiodera und Tschudy mit der Villa Patumbah, dem Verbindungsbau und dem dazugehörigen Ökonomiegebäude eines der prächtigsten und vielseitigsten Villen-Ensembles der Stadt Zürich.
Foto: Vermutlich älteste Aufnahme der Villa Patumbah, mit freundlicher Genehmigung von Gareth Zundel.
Nebst der abwechslungsreichen Gestaltung der Bauten überrascht die Villa im Inneren mit Reminiszenzen an die ostasiatische Kunst.
Profitierend von den beinahe uneingeschränkt zur Verfügung stehenden Finanzmitteln konnten die beiden Architekten ihre profunden Kenntnisse in allen europäischen Stilrichtungen und ihre reiche Erfahrung frei zur Entfaltung bringen. Sie schufen ein von herausragender stilistischer Vielfalt und handwerklicher Qualität geprägtes Bauwerk. Auf engstem Raum setzten sie europäische Baustile wie Gotik, Barock und italienische Renaissance unter Einbezug ostasiatischer Form- und Farbelemente in einem harmonischen Gefüge zueinander in Beziehung. Den regionalistischen Tendenzen der Zeit schenkten sie mit dem Schweizer Holzstil des Kutscherhauses Beachtung.
Bei den Zierelementen des Ensembles bedienten sie sich in grossem Mass vorgefertigter Bauteile und neuester Bau- und Transporttechnologien. Mit aller Selbstverständlichkeit und Konsequenz wurden am Äusseren des Gebäudes kleinseriell vorgefertigte Elemente zu einem neuen Ganzen zusammengefügt. Augenscheinlichstes Beispiel hierfür sind die Gusseisenelemente des Eingangstraktes sowie des Prunkzauns, die alle in entsprechenden Giessereikatalogen nachweisbar sind. Erlesene Materialien, wie Carrara-Marmor, Veroneser Kalkstein, echte Vergoldungen an Eingangstrakt, Dachuntersicht und als blinkende Lichthöhungen auf den Fassaden und die hohe handwerkliche Kunstfertigkeit der Ausführung, nicht zuletzt der gesamten Innenausstattung, zeichnen das Ensemble aus.